Donnerstag, 6. August 2015

Der große Knall

Der Urlaub in der alten Herzensheimat war noch nicht mal eine Woche vorbei...
Gefüllt mit den frischen, sinnlichen Erinnerungen an wundervolle Momente erreichten wir das Zuhause, machten zwischendurch noch Familienbesuche .... und alles war so wunderschön.
ⒸB. Mesterheide 2015/ Landwehrkanal Kreuzkölln


Diese Momente des Lebens kann man nicht festhalten. Das ist so. Das wissen wir.
Und dennoch ist es unser innigstes Bestreben, genau das zu tun.
Änderungen, Erschütterungen  reissen uns aus der Bahn, lassen uns Umwege oder gar ganz neue gehen.
Manchmal ist es für uns nur wie der kurze Augenaufschlag: ok, da ist was , egal, nehmen wir an und gehen ungestört weiter.
Manche Steine sind klein, so klein, dass wir sie am Wegesrand einfach aufnehmen, für interessant oder schön befinend, und in die Tasche stecken.
Manche stellen sich als gewaltige Felsbrocken dar, versperren den Weg und zwingen uns zum Klettern oder umgehen. Oder zur vollkommenen Umkehr.
Und manche Steine sind so groß und markant, dass sie als heilige Male seit Jahrtausenden an besondrem Ort
ausharren und uns in dem Bild bestärken, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, die stark und unerschütterlich sind und alles überdauern.

Und in all diesem wähnen wir uns unsterblich....

Am frühen Samstagmorgen letzter Woche spazierte ich in der Morgensonne  gegen 7.30 zu "meinem" Hünengrab. Was ich dort vorfand, das war für mich schwer zu verkraften. Jemand hatte direkt an den uralten Steinen ein großes Lagerfeuer entfacht, dessen Kraft die Steine des Hünengrabs spalteten . Einige große Stücke und viele kleine lagen in ungefähr einem Meter Entfernung vom Grab, unterhalb und auf den großen, schwarzen verkohlten Ästen des heiligen Platzes. In meinem Entsetzen begann ich, noch ohne ein Foto zu machen, den Platz zu säubern und räumte das Holz beiseite. Heute wünsche  ich, ich hätte das nicht gemacht, denn meine Herzensfreundin Lena  ging nach mir dorthin, um den Schaden zu sehen und informierte die Presse und die Polizei. Ich hätte Euch jetzt gerne Bilder gezeigt,  Ihr könnt es aber hier   und hier nachlesen.
Jeden Tag war ich bereits wieder dort: die Risse in den Steinen werden immer größer.

Es gab ihn dort, den Knall - ausgelöst durch das Zusammenspiel aller Elemente, die mit unverminderter Wucht aufeinander prallten und so das sprengten, was seit Jahrtausenden ganz war.

Und unmittelbar nach diesem Ereignis erlebte auch mein Leben einen solchen.

Gesundheit, unser wertvollstes Gut, ist wie das Leben selbst, unser wertvollstes Geschenk, genau das, was am unkalkulierbarsten ist, am instabilsten und am zerbrechlichsten. Und so wie sich die Dinge immer ergänzen, (Ihr wißt schon : Ying und Yang) , spiegelt unsere Seele   unsere körperliche Verfassung und umgekehrt. Ist unser Körper schwer erkrankt, trägt unsere Seele schwer, ist unsere Seele krank, leidet unser Körper.Der Knall war hart, unerwartet und erschlug mich beinah.

Für mich, meine Lieben  und meine Arbeit bedeuten diese Veränderungen ein Umdenken, ein Umstrukurieren des Alltags, des Lebens.  Und dann gehts weiter, anders. Ohne Knall.



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