Montag, 18. April 2011

Neumondfarben

Ich spinne - das ist kein Geheimnis - auch "stofflos".
Und ab und an - auch das ist kein Geheimnis - hab ich Lust zu gewagten Experimenten.
Na ja, eigentlich war die Geschichte die: irgendwann in meiner grauen Färbervorzeit stolperte ich über einen Link, der zu einer sehr sonderbaren Seite führte: da gab es doch tatsächlich Frauen, die stinknormale Farbverlaufssocken auf Bestelleung strickten. Diese glatt-rechts gestrickten Durchschnittsstrümpfe mußten anscheinend etwas ganz besonderes sein, denn sie wurden für etliche Münzen nur mit "personifizierten Wünschen versehen" gestrickt.
Aha ... Sachen gibts.
Ich glaub im esoterisch-magisch-mystischen Bereich nicht alles. Auch wenn ich recht durchgeknallt bin und durchaus der Frau Luna ihre Kräfte zuschreibe, einen Mondkalender für die Pflanz - und Erntezeit zu Rate ziehe und den uralten Beobachtungen und Lehren verschiedener Kulturen in manchen Punkte vertraue.


60% Wolle, 20% Seide und 20% Bambus, 100 g LL 425

Jedenfalls kam mir in den Sinn, ein Neumondfärbung zu machen: Ich färbe quasie "blind" bei Neumondlichtschein = ziemlich dunkel im Garten 5 Stränge!
Fünf, ist ja klar, weil ich natürlich eine winzige Vorgabe für die vorher angerührten Farben brauchte, und das war die Pentagrammzeichnung des Agrippa von Nettesheim. Diese ist uns allen geläufig: der aufrecht stehende Mensch, die Arme von sich gespreizt im fünfzackigen Stern stehend. Mit dem Pentagram als (Vor)Bild, das das menschliche Wesen als Summe der 4 Elemente und des "Äthers" verinnerlicht und auch noch für den Goldenen Schnitt zuständig ist, damit kann ja nix schiefgehen!

Dann stand ich also im Dunkel (gut, das Auge gewöhnt sich ja ans Nicht-Licht und sieht dann auch alles ausser Farben)und mixte munter drauf los. Jeder Strang wurde liebevoll betüdelt, durfte von einer seinem Element entsprechenden Basisfarbe trinken und wurde dann individuell verfeinert.
Das ging prima - nur als der letzte Strang, der Äther, so im Dunkel lag, da gabs ein Malheur: er rutschte samt Schüssel zu Boden, irgendwie ging ein Bändchen auf und ich hatte Äthersalat.
Gefärbt wurde trotzdem, entwirrt später und neu gewickelt. Und obwohl mir genau dieser Strang überhaupt nicht zusagte und ich ihn total hässlich fand, gefällt er mir jetzt ganz gut.

Alles in allem eine spaßige Aktion. Einzig bei den Farben war ich wohl vorsichtig, denn sie sind irgendwie ziemlich pastellig geworden und manchmal suche ich die "Elementfarbe".

Artikelfotos werden noch gemacht und dann werden sie veräussert, jawohl! Natürlich mit 250% Aufschlag, so wie die "behexten" Socken, steckt ja ganz viel von diesem und jenem drin... kleiner Scherz!

2 Kommentare:

Lena hat gesagt…

Hach, hach - die Stränge sehen in Wirklichkeit noch 1000 Mal schöner aus! Sie so sooooo wundervoll geworden!

Hast du toll gemacht Süße!

*knutschi*

Michi hat gesagt…

Die Wolle ist ja wunderschön geworden!! *schmacht*