Sonntag, 14. Oktober 2012

Here, there and back again...

Die Woche in der Hauptstadt war kurz und kurzweilig, selten langatmig und häufig tiefgründig.
Natürlich hatten wir zu viele Vorhaben und konnten nicht alle Termine warhnehmen.
Für mich  brachte sie Erkenntnisse, denen ich mich  nicht immer stellen mochte, die dennoch aufschlußreich und gut waren und einige Entscheidungen in ihrer Richtigkeit untermauerten.
Und es war kalt!
Ich hatte beinahe vergessen, wie kalt so ein Berliner Herbst sein kann!

In weiser Voraussicht hatte ich meinen Koffer nur halb gefüllt und ihn zum Bersten voll wieder ins Land zwischen den Meeren geschleppt. Darin, zwischen Bergen getragener Kleidung, all die Konsumschmankerl, die ich erstanden habe.
Den Bauch prall gefressen mit allen Leckereien, die uns in einer Woche begegneten, die Muskeln straff vom täglichen 20-km Laufen auf Asphalt, kam ich satt wieder hier an.

Ich merkte rasch, dass die städtische Hektik im Blut und Atem zurückkehren kann, schneller, als es einem Lieb ist. 
Und ich spürte bald, dass ich in aller Kunst und Kultur baden kann, Langstreckenschwimmen zozusagen, doch irgendwann an Land muss, um meine eigene Kreativität zu erhalten.

Neben vielen lieben, alten Freunden und Bekannten lernte ich tatsächlich  faszinierende Menschen kennen, die ich wiedersehen möchte. Und ich glaube, das sie das auch möchten. Das wird geschehen, denn ich werde in der Zukunft manchen Tag, so ab und an, werkeltechnisch in Berlin  weilen.
Der Koffer ist  noch da!
© B. Mesterheide 2012 / Alltagstour(i)


Und sonst? Die alten Straßen sind jünger denn je. Jedenfalls dort, wo ich einst lebte. Das beschauliche Inselleben des Wrangelkiezes seit Jahren vorbei, Sprachgewirr allerorten - es brodelt. Und mitten an der Skalitzer Straße die Fastfoodkette mit dem goldenen M .
Trotzdem: es ist schön. Sicher nicht immer und überall, sicher nicht für viele der "alten" Einwohner, deren Lebensraum tatsächlich knapper wird. Gentrifizierung , rasch und heftig. 
Wir leben erst 6 Jahre nicht mehr in der Hauptstadt und wirklich alles hat sich in den Innenstadtbezirken gewandelt. Zuerst in kleinen Schritten, jetzt rapide schnell. Manches lebt längst nicht mehr.

Wie auch immer -heute sammel ich mich und schmiede Pläne. Zeitenpläne, damit ich mich nicht verstricke , im übertragenen Sinn natürlich.


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