Mittwoch, 8. Juli 2009

Fahrenheit 451

Manchmal ist es an der Zeit, Bücher hervorzuholen, die man vor langer, langer Zeit las.
Das passiert mir in letzter Zeit andauernd.
Es ist sehr interessant, Bücher wiederholt zu lesen und dabei die gleiche Entdeckung zu machen, die man auch dann macht, wenn man Filme immer wieder sieht: man entdeckt ungeheuer viele Kleinigkeiten, die der Geschichte eine tiefere Bedeutung geben.

Fahrenheit 451 ist so ein Buch, ein ewig junger Klassiker des SciFi-Genres, geschrieben von Herrn Bradbury.
Die Welt dieser geschriebenen Zukunft ist eigentlich der unseren ziemlich ähnlich.
Nicht nur, dass die Menschheit nach Glück strebt - nein, sie konsumiert munter, läßt sich von sogenannten Unterhaltungsmedien berieseln und benutzt Drogen, um sich bei Laune zu halten.
Für mich ist es unerheblich, ob es sich dabei, wie im Buch geschildert, um Tabletten handelt. Drogen gibt es viele und Süchte eben auch, betäubend wirken alle...

Und zwar so betäubend, dass man nicht mitbekommt, was um einen herum geschieht.
Warum auch? Glücklich sein heißt doch sicher auch, dass man ein Leben ohne Probleme führt, ohne Konfliktpunkte, oder?

Drogen puschen das ja zunächst weg, lassen Interessen erlahmen und sicher auch die Neugier. Muß ich erwähnen, dass ich nicht nur von sogenannten harten Drogen spreche?
Auch legale Drogen - im Buch sind das halt die Tabletten - bei uns sinds Alkohol, Tabak, stofflose wie TV-Sucht oder die am PC - bewirken das gleiche.
Man wird gleichgültig.
Und da will man natürlich keine Probleme. Die stören ja nur, wenn man den Anspruch hat, Glück zu schaffen.
Im Buch wird das wunderbar geschildert.
Probleme entstehen durch eigenes Nachdenken, und das wird angeregt durch Phantasie, die wiederrum angeregt und geschaffen wird durch Lesen.
Ergo sind in dieser fiktiven zukünftigen Gesellschaft Bücher absolut verboten und die Feuerwehr ist für ihre Vernichtung zuständig. Bei 451 Grad Fahrenheit beginnt Papier zu brennen, das nur am Rande... und so heißt halt die Feuerwache des Protagonisten, der bei der Feuerwehr Karriere macht und eines Tages aus seiner Betäubung erwacht.

Nun mach ich mal die Frau Heidenreich : Herrschaften - LESEN, unbedingt!

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